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Hintergrundinformation zur privaten Investorengruppe des geplanten jüdischen Museums

In der NRhZ hat der Autor Werner Rügemer die Hintergründe in Bezug auf die ehemalige Investorengruppe des umstrittenen Museums dargelegt. Es wird eine Verflechtung auf höchstem Niveau festgestellt, diese wird von der NRhZ keinesfalls beanstandet, vielmehr wird auf die Gegner des Museums eingedroschen.
Hier der entsprechende Auszug aus dem Artikel:
"Zunächst wollte die „Gesellschaft zur Förderung eines Hauses und Museums der jüdischen Kultur“ das Museum finanzieren. Diese private Gesellschaft, eigens für das Kölner Jüdische Museum gegründet, schmückt sich in ihren Gremien mit Unternehmern, Honoratioren, dem Zentralrat der Juden und jüdischen Gemeinden und einem Adenauer-Enkel. Mit dabei ist Ilan Simon, Vorsitzender des Keren Hayesod Köln, einer Filiale der in Jerusalem residierenden Lobby, die weltweit Spenden für Israel sammelt. Zu den Sponsoren auch der Kölner Versammlungen von Keren Hayesod gehören die israelischen Banken Hapoalim, Leumi und Mizrahi und Israel Bonds. 

 
Die entscheidende Rolle spielt allerdings Dr. Jürgen Wilhelm. Er ist Vorsitzender des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) sowie der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und SPD-Kreisvorsitzender im Rheinisch-Bergischen Kreis. Ein Jahrzehnt lang war er Präsident der Freunde des Wingate-Instituts in Netanya/Israel, das sich der Förderung des „neuen jüdischen Menschen“ auf dem Gebiet des Sports widmet („Muscular Judaism“). Als Rechtsanwalt vertritt er den israelischen Immobilien-Investor Erez Adani. 
Die Gesellschaft zur Förderung eines Hauses und Museums der jüdischen Kultur wollte die in Köln schon vorhandene Judaica-Sammlung ausstellen, ebenso Literatur von Juden und zum Judentum, Gebetbücher und religiöse Texte, ebenso persönliche Ritualgegenstände wie Teffillin und Gebetsschal – also all das, was in anderen jüdischen Museen auch schon ausgestellt wird und mit den Kölner archäologischen Funden nichts zu tun hat. "
Soweit die Darstellung von Werner Rügemer, wohlgemerkt einem Befürworter des Projektes. Auch wenn vieles neu und von der porz-illu unüberprüft ist, sollte von der Richtigkeit der Darstellung ausgegangen werden. Nun fragt man sich, warum solch ein Projekt mit soviel Geld öffentlich finanziert werden soll?
Die privaten Investoren zogen sich wegen der Finanzkrise, fehlender Mittel und aus fehlendem Interesse 2009 zurück. Nun springt der Landschaftsverband ein und die Stadt Köln, zumindest hat dies zur Zeit den Anschein.
Niemand stellt bei der Person von Herrn Dr. Jürgen Wilhelm in diesem Zusammenhang eine Interessenkollision oder Befangenheit fest. Mehr zu Dr.Jürgen Wilhelm bei wikipedia Wer sollte dies tun? Der Mann ist bestens vernetzt, mächtig, hoch dekoriert und mehrfach ausgezeichnet - er steht kurz vor der Pensionierung. Hatte keine Skandale. Bedeutet: ihm kommt niemand aus dem Establishment in die Quere. In der SPD wird er geachtet und respektiert, sein Wort gilt etwas. Der LVR ist politisch paritätisch besetzt, die etablierten Parteien praktizieren dort alltäglich Kooperation. Das politische Establishment dürfte entsprechend erst nach dessen Pensionierung von den Plänen abrücken. Aber was hat der Steuerzahler mit diesen Befindlichkeiten zu tun?
Bei diesem Projekt fehlt jede Objektivität und jedes Maß, es wird bei Widerstand folglich nur irrational und mit Gewalt durchsetzbar sein. Bei einer sachlichen Auseinandersetzung fehlt für den geplanten Bau die ausreichende Argumentation.
Sollte sich breiter Widerstand an dieser Frage entfalten, so wird dies die Stadt Köln übelst spalten und ein politisches Beben verursachen. Es ist überaus wichtig, dass zu jedem Zeitpunkt die Befürworter und Gegner des Projektes keiner rechte Partei ihr Süppchen kochen lassen.
Daher sollten es die Befürworter des Projektes tunlichst unterlassen die Gegner in die rechte antijüdische Ecke zu setzen. Das dürfte unglaubwürdig sein, da viele Gegner profilierte Antifaschisten und politisch eher gewerkschaftlich stehend sind, wie zum Beispiel der kürzlich verstorbene Arsch Huh Initiator Karl Heinz Pütz. Eine kaum anzunehmende Empörung innerhalb von Grünen und SPD könnte das Projekt ebenfalls scheitern lassen oder ein Volksbegehren.
Wird das Projekt ohne nennenswerten Widerstand und Diskussion realisiert, dann ist Köln nicht mehr zu helfen, dann wäre hier fast alles, von oben oder von aussen kommend, mit fadenscheinigen Argumenten durchsetzbar. 
 

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