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100 Jahre FC Germania Zündorf 1913

„ Wir hatten keinen Vorsitzenden. Wir hatten alle zu sagen" Zeitzeuge Herr Platz
Die ersten Jahre nach der Gründung. Der Verein war bei der Gründung in der ausgehenden Kaiserzeit ein zunächst lockeres und egalitäres Zusammspiel, wie es unter Arbeitern üblich ist.
Anfang im Jahre 1913
Es fand keine Gründerversammlung im vereinsrechtlichen Sinne statt. Man fand sich zwanglos zusammen und befaßte sich nur mit der Frage , wo und wie können wir Fußball spielen. Das Kiesloch einer alten Ziegelei bot die ersten Möglichkeiten zur Errichtung eines Fußballfeldes. Die Ausmaße waren zwar klein , aber der Platz erfüllte seinen Zweck. Vor Aufnahme des Spielbetriebes war schwere Arbeit zu verrichten . Das Gelände war übersät von Ziegelsteinstücken und Steinen , Torstangen fehlten .
Mit Steinen wurden zunächst die Tore markiert. Zu einem Zeitpunkt, als der Platz verhältnismäßig gut hergerichtet war, mußten die Sportler das erste Mißgeschick über sich ergehen lassen. Der Eigentümer versagte die Erlaubnis zur weiteren Benutzung seines Geländes. Es wurde zur „ Groov “ umgezogen und erneut begonnen. Tore wurden zwar errichtet , aber die Torstangen mußten nach jedem Spiel mit nach Hause getragen werden , damit nicht irgendwelche Andersgesinnte dieses Holz anderen Zwecken zuführten. In den Jahren 1913 und 1914 wickelte sich der Vereinsbetrieb ohne festen Rahmen ab. Wie antwortete Herr Platz auf die Frage , wer der erste Vorsitzende war? : „ Wir hatten keinen Vorsitzenden. Wir hatten alle zu sagen . “ Erstaunlich zu hören , welch reger Spielbetrieb sich bereits in diesen Jahren auf Freundschaftsbasis entwickelt hat. Über den Rahmen der näheren Umgebung hinaus fuhren unsere Fußballer schon bis in den Bonn-Godesberger Raum. Für jedes Spiel mußte Startgeld gezahlt werden. Nicht alle verfügten über das notwendige Fahrgeld. Dann wurde das Geld „ zusammengelegt“, damit alle mitfahren konnten. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges unterbrach den hoffnungsvollen
Wiederbeginn im Jahre 1919
Im Frühjahr 1919 wurde das im Jahre 1913 begonnene Werk fortgesetzt, inzwischen war die Monarchie beendet und es gab die erste Republik in Deutschland.
Zum ersten Vorsitzenden wurde Herr Theo Schiefer und zum Spielobmann Herr Johann Platz gewählt. Die Entwicklung schritt nun schnell voran . An der Wahner Straße in der Nähe der heutigen Gastwirtschaft Kürten wurde ein neuer Sportplatz errichtet . Eine einheitliche Sportskleidung wurde angeschafft. Sie bestand aus gelben Trikots und weißen Hosen.
Das erste Spiel wurde auf der „ Courths-Wiese“ gegen eine englische Besatzungsmannschaft durchgeführt . Dieses Spiel wurde gewonnen ! Wehe aber die Revanche der Engländer im Retourspiel ! Die Zündorfer wurden mit 10 : 1 geschlagen ! Jean Meder im Tor trug hierbei ein schweres Geschick . Man spielte sogar gegen eine „ Firmenmannschaft“,nämlich gegen die sogenannte „Titz-Mannschaft“ aus Köln. 
Samstag den 3.Mai 1919
Porz/Urbacher Volksblatt
Der hiesige Sportverein Germania hat nach fast vierjähriger Zwangspause seine Tätigkeit wieder von Neuem aufgenommen. Er ist bestrebt,der hiesigen Jugend in abwechslungreicher Form Gelegenheit zu geben ihre Mußestunden mit gesunden und interessanten Spielen nutzbringend auszufüllen. Da jedoch besonders in ländlichen Gebieten manche Vorurteile gegen derartige Bestrebungen entstehen, trotzdem diese von größter Wichtigkeit für unsere junge Generation und deren Gesundung sind,hat sich der hiesige Verein entschlossen,allen,die das Wesen dieses Sportes und seiner neuzeitlichen Entwicklung noch nicht kennen,Gelegenheit zugeben den Kampfspielen älterer Sportvereine beizuwohnen.Mit Genehmigung des Westdeutschen Sportverbandes findet am morgigen Tage auf dem hiesigen Sportplatz das erste dieser Verbandsspiele statt und zwar werden sich hier 2 erfolgreiche und gleichwertige Vereine des WestdeutschenSportverbandes gegenüberstehen. Mögen diese sportlichen Kämpfe weitere Kreise unseres Ortes für die gesunden Bestrebungen des Sportes gewinnen,damit auch unsere Gemeinde nicht im Hintertreffen bleibt,wenn es gilt die durch den Krieg stark geschwächte Volkskraft neu zu beleben und zu alter Blüte zubringen.
Fußballklub Germania Zündorf : Auf nach Zündorf Sonntag,den 21.Dezember hat der Fußballklub Germania sein 5.Stiftungsfest mit großem Tanzvergnügen bei: Math.Krämer wozu ergebenst einladen
Der Vorstand
1926
Im Jahre 1926 wurde der Sportplatz „ auf dem Rosenhügel “ errichtet, der bis zum heutigen Tage über die heimatlichen Grenzen des Vereins hinaus als „ Zündorfer-Rosenhügel “ mit dem Namen des Vereins ein unzertrennlicher Begriff geworden ist und um den sich auch bei unzähligen auswärtigen Sportlern reichhaltige Erinnerungen ergeben.

 
Aufstieg 1928/29 und 1929/30
Der neue Sportplatz auf dem Rosenhügel schaffte die Voraussetzungen zu einem geordneten Spielbetrieb und gab den verantwortlichen Männern und Spielern Kraft zu weiteren Erfolgen. Schon in der Spielzeit 1928/29 schaffte die 1.Mannschaft den Aufstieg in die damalige B-Klasse und in der anschliessenden Spielzeit 1929/30 in die A-Klasse. Stolze Erfolge, die den Namen des FC Germania Zündorf ins weitere Blickfeld der Öffentlichkeit brachten. Hierbei muß schon an dieser Stelle Erwähnung finden, daß zu diesem Zeitpunkt die Grundlage zu einer guten und erfolgreichen Jugendarbeit geschaffen wurde.

Die Meistermannschaft von 1928 - 1930
 H. Röhrig, F. Ludwig, P. Kreer, R. Kreuder, L. Schiefer, M. Creemers, P. Kreuder, J. Quadt, A. Krüper, P. Linden, M. Baedorf, P. Schlösser

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